Einen Imbiss eröffnen – Schritt für Schritt

1. Von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung
2. Die erfolgreiche Eröffnung des Imbisses
3. Administrative Angelegenheiten
4. Pflichten eines Imbissbesitzers
5. Ohne Marketing läuft nichts

1. Von der Idee über die Planung bis zur Umsetzung

Die Eröffnung eines Imbisses ist für viele ein lang gehegter Traum, den sie jedoch niemals in die Tat umsetzen. Zu groß ist die Angst vor der Herausforderung und den finanziellen Unsicherheiten, die sich aus der Selbstständigkeit ergeben.

Einen Imbiss eröffnen – Schritt für Schritt:

Hier erhalten Sie die wichtigsten Tipps und Anregungen, um Ihren Traum endlich Realität werden zu lassen. Obwohl der Weg bis zum eigenen Imbiss mit harter Arbeit verbunden ist und eine gehörige Portion Mut und Enthusiasmus erfordert, kann es sich später durchaus lohnen.

Schaffen Sie es, dass Ihr Imbiss gut läuft, so haben Sie ein gesichertes Einkommen, das durchaus mehrere tausend Euro im Monat betragen kann. Darüber hinaus sind Sie Ihr eigener Chef und haben mehr Freiheiten in der Gestaltung Ihres Lebens. Können Sie sich einmal Mitarbeiter leisten, müssen Sie auch nicht mehr so viel arbeiten wie in der Anfangsphase, wodurch Sie an Lebensqualität gewinnen.

Neben dem Geldverdienen spielt es für das persönliche Glück auch eine wichtige Rolle, dass Ihnen der täglich ausgeübte Beruf Spaß macht. Als Imbissbesitzer haben Sie täglich Kontakt zu Menschen und können sich Stammkundschaft aufbauen. Auch die Unterhaltungen mit Kunden können den Tag verschönern. Ihr Alltag als Imbissbudenbesitzer ist sicherlich abwechslungsreich und interessant.

Trotz der vielen positiven Aspekte, die das Leben als Imbissbesitzer mit sich bringen kann, gilt es abzuwägen.

Folgende Fragen sollten Sie für sich beantworten, bevor Sie von der Idee einen Imbiss aufzumachen in die Planungsphase übergehen:

  • Wie sieht meine finanzielle Situation aus? Habe ich genug Startkapital und Sicherheiten, um mich selbstständig zu machen?
  • Möchte ich jeden Tag in direktem Kontakt zum Kunden verbringen?
  • Bin ich bereit dazu mich mit Vorschriften, Gesetzen und Behörden auseinanderzusetzen?
  • Habe ich genügend Führungsqualitäten, um Mitarbeiter konstruktiv anzuleiten?
  • Was genau sind meine Ziele und welche konkreten Schritte müssen unternommen werden, um diese zu erreichen?

Umsatzberechnung:
Um den Umsatz, den Sie mit Ihrem Imbisstand machen werden, abschätzen zu können, sollten Sie Ihre Fixkosten genau kennen. Die Fixkosten setzen sich aus der Miete für den Standplatz, dem Wareneinsatz und den Personalkosten zusammen. Nach Abzug der Fixkosten vom Umsatz sollte am Ende des Monats noch genug Gewinn vorhanden sein, sodass Sie damit Ihren Lebensunterhalt bestreiten können.

Bevor Sie Ihre Pläne in die Tat umsetzen, sollten Sie einen Businessplan erstellen.

In einem guten Businessplan dürfen folgende Punkte nicht fehlen:

  • Die Art des Unternehmens, das Sie eröffnen möchten;
  • Die Art der Produkte, die Sie verkaufen möchten;
  • Inwieweit Sie sich von Konkurrenten unterscheiden wollen, die gleiche oder ähnliche Produkte verkaufen;
  • Der Grund, warum Kunden sich gerade an Ihr Unternehmen wenden werden;
  • Auflistung aller Personen, die an Ihrem Unternehmen beteiligt sind (Mitarbeiter, Berater etc.);
  • Vorgesehene Marketingstrategien und deren Kosten, um Ihren Imbissstand bekannt zu machen (Poster, Flyer, Internetseite etc.);
  • Ausführlicher Bericht über die vorgesehene Finanzierung des Imbissstandes (Eigenkapital, Kredit etc.);
  • Abschätzung der Marktsituation und des errechneten durchschnittlichen Umsatzes;
  • Abschätzung des Risikos und Notfallpläne, falls sich die Dinge anders als geplant entwickeln.

Die Erstellung eines derartigen Businessplans stellt den ersten konkreten Schritt in Richtung Umsetzung Ihrer Pläne dar. Darüber hinaus bekommen Sie ohne Businessplan keinen Kredit. Außerdem erlaubt Ihnen ein Businessplan die Risiken, die Sie eingehen, besser abzuschätzen und erhöht Ihre Aussicht auf Erfolg.

2. Die erfolgreiche Eröffnung des Imbisses

Viele Menschen scheitern an der Selbstständigkeit, weil sie sich falsche Vorstellungen über den Arbeitsalltag machen und weil sie ihr Vorhaben nicht ausreichend planen. Um als Imbissbetreiber Erfolg zu haben, müssen Sie sich neben all den administrativen Angelegenheiten vor allem auf Ihr Produkt konzentrieren. Immerhin ist es das, womit Sie in Zukunft Ihren Lebensunterhalt verdienen werden.

Daher zählt bei der Eröffnung eines Imbisses vor allem eines: die Qualität des Produktes. Stellen Sie sicher, dass Sie die von Ihnen angebotenen Speisen auch wirklich gut zubereiten können. Darüber hinaus sollten Sie nach guten Lieferanten für die Waren suchen, um eine gleichbleibend gute Qualität der Produkte sicherstellen zu können. Sie sollten sich auch überlegen, ob Sie die Waren schon beinahe fertig zubereitet beziehen möchten oder ob Sie auch selbst kochen möchten.

Die Art der Produkte, die Sie in Ihrem Imbiss anbieten wollen, spielt ebenso eine wesentliche Rolle. Möchten Sie einen traditionellen Imbissstand aufmachen, wo Bratwürste und Pommes frites angeboten werden? Oder möchten Sie sich spezialisieren? Spezialisierungen können besonders bei zahlreicher Konkurrenz in unmittelbarer Nähe erfolgreich sein.

Möglichkeiten zur Spezialisierung gibt es viele:

  • Spezialisierung auf exotische Speisen (asiatisch, lateinamerikanisch etc.),
  • Spezialisierung auf vegetarische oder sogar vegane Speisen,
  • Spezialisierung auf sehr scharfe Speisen (Currywurst, Tabascosoße etc.),
  • Spezialisierung auf Bioprodukte.

Auch wenn Sie sich nicht spezialisieren möchten, sollten Sie dafür sorgen, Ihren Imbissstand besonders zu machen. Sie könnten zum Beispiel eine bei der Konkurrenz nicht zu findende Pommes-Spezialität oder eine spezielle Soße in Ihr Sortiment aufnehmen. Um Ihrer Konkurrenz einen Schritt voraus zu sein, kann es sich lohnen deren Sortiment genau zu analysieren bzw. sogar einige Male dort zu essen.

Bevor Sie sich für ein bestimmtes Warensortiment entscheiden, lohnt sich eine Analyse der Marktsituation:

  1. Welche Produkte werden von den potenziellen Kunden gewünscht?
  2. Wie viel sind potenzielle Kunden bereit für die angebotenen Produkte auszugeben?
  3. Wie groß ist meine Gewinnspanne?
  4. Wie möchten meine zukünftigen Kunden die von mir angebotenen Speisen zu sich nehmen (lohnt sich die Anschaffung von Stehtischen, Sesseln etc.)?

Neben der Produktpalette ist besonders bei einem Imbiss, der von Laufkundschaft lebt, der Standort für den Erfolg entscheidend. Sie sollten den Standort für Ihren Imbiss daher mit Bedacht wählen. Erkundigen Sie sich bei eventuellen Vormietern oder Vorbesitzern über den Standort. Am besten machen Sie sich auch selbst ein Bild von dem Ort, an dem Sie zukünftig arbeiten möchten. Beobachten Sie doch einige Tage lang, wie viele Menschen durchschnittlich an Ihrem zukünftigen Verkaufsstand vorbeigehen.

Bei einem mobilen Imbisstand sind Sie natürlich flexibler, was den Standort anbelangt. Aber auch in diesem Fall lohnt es sich, mögliche Standorte genau unter die Lupe zu nehmen. So könnten Sie zum Beispiel darauf achten, dass Sie Ihren Imbisstand in der Nähe von Schulen oder Unternehmen ohne Kantine aufstellen.

3. Administrative Angelegenheiten

Wenn Sie einmal den Entschluss gefasst haben wirklich einen Imbiss zu eröffnen, kommen eine Reihe von administrativen Aufgaben auf Sie zu, die es zeitnah zu erledigen gilt. Damit Sie überhaupt anfangen können, müssen Sie einen Gewerbeschein beim Finanzamt beantragen. Beim Finanzamt müssen Sie auch angeben, ob Sie Ihr zukünftiges Gewerbe hauptberuflich oder nebenberuflich betreiben möchten.

Besonders in der Anfangszeit kann es von Vorteil sein den Imbiss nebenberuflich zu betreiben, sodass Sie immer noch ein geregeltes Einkommen beziehen und am Aufbau Ihres Geschäfts ohne allzu große finanzielle Sorgen arbeiten können.

Müssen Sie für die Eröffnung Ihres Imbisses einen Kredit beantragen, sollten Sie beachten, dass Sie hierfür in etwa 25 % des Betrags als Eigenkapital aufbringen müssen.

Nicht zu unterschätzen sind auch Personalkosten. Da die Öffnungszeiten von Imbissen in der Regel sehr lang sind und sie auch am Wochenende nicht geschlossen sind, brauchen Sie wahrscheinlich über kurz oder lang Mitarbeiter. Sie müssen für das Personal Arbeitsverträge aufsetzen lassen und es anlernen. Darüber hinaus müssen Angestellte offiziell angemeldet werden.

4. Pflichten eines Imbissbesitzers

Bevor Sie Ihren Imbiss eröffnen können, müssen Sie dafür sorgen, dass die gesetzlichen Mindestanforderungen an einen Imbiss erfüllt sind. Dazu gehört auch eine Schulung in Lebensmittelhygiene. Sie sind als Imbissbetreiber auch für die Qualität und frische Zubereitung Ihrer Produkte verantwortlich.

Für Imbissstandbesitzer ist es unumgänglich, die vorgeschriebenen Hygienestandards genau einzuhalten. Imbisse können jederzeit von Vertretern des Gesundheitsamtes kontrolliert werden. Im schlimmsten Fall droht bei Nichteinhaltung der Hygieneregeln die Schließung des Imbissstandes.

Eine weitere Pflicht eines jeden Imbissbudenbetreibers ist das Abschließen verschiedener Versicherungen. Dazu gehören vor allem eine Betriebshaftpflichtversicherung und eine Versicherung für den Fall von Mietsachschäden (etwa bei Bränden). Eventuell ist auch eine Rechtsschutzversicherung empfehlenswert.

Häufige Fehler, die leicht vermieden werden können:

  1. Verschließen Sie sich nicht vor Trends und Neuerungen. Nur Unternehmer, die dynamisch auf die sich verändernden Kundenwünsche reagieren, können langfristig erfolgreich sein.
  2. Konzentrieren Sie sich auf die von Ihnen angebotenen Hauptprodukte und verabschieden Sie sich von dem Gedanken jede Nische abdecken zu müssen. Eine klare Produktauswahl erzeugt ein klares Bild beim Kunden und beugt Verwirrung vor.
  3. Ignorieren Sie Anregungen von anderen Imbissbetreibern oder Kunden nicht. Lernen Sie konstruktiv mit Kritik umzugehen, so können Sie Ihren Imbissstand Schritt für Schritt verbessern.
  4. Geben Sie nicht zu schnell auf. Auch wenn es einmal nicht so gut laufen sollte, lohnt es sich in den meisten Fällen, zu kämpfen.

5. Ohne Marketing läuft nichts

Auch wenn Ihr Imbiss hauptsächlich von Laufkundschaft lebt, sollten Sie nicht auf Marketing verzichten. Indem Sie Ihren Imbissstand bekannt machen, fallen Sie in der Masse mehr auf und mehr Menschen werden stehen bleiben und bei Ihnen etwas kaufen. Damit Menschen bei Ihrem Imbiss stehen bleiben und etwas essen oder trinken, sollten Sie das Äußere Ihres Standes interessant gestalten.

Sie können Poster und Speisekarten aushängen. Auch Angebote und Preisschilder, die von Weitem gelesen werden können, locken Kundschaft an.

Besonders wenn Ihr Imbissstand auf bestimmte Nischenprodukte (zum Beispiel vegane Speisen) spezialisiert ist oder wenn Ihr Standort etwas abgelegen ist, lohnt sich die Errichtung einer Internetseite. Auf der Internetseite können Sie sich und Ihr Team sowie Ihre Produkte vorstellen. Sie können auch Fotos von den Speisen und Ihrem Imbissstand auf Ihrer Webseite veröffentlichen. Am besten erklären Sie auch, wie Kunden zu Ihrem Imbiss finden.